Grasende Pferde - Foto: © Martina Berg

Pferde befinden sie sich als Fluchttiere in ständiger Alarmbereitschaft. Stressursachen sollten deshalb frühzeitig erkannt und rasch behoben werden. Durch sinnvolle Haltung und Fütterung entstehen künftige Gesundheitsprobleme gar nicht erst.

Entspannt grasende Pferde – Foto: © Martina Berg

Unterschätzte äußere Stressfaktoren

Wilde Pferde laufen täglich wenigstens 30 Kilometer, davon einen Großteil im rasanten Galopp. In der Domestizierung bekommen sie auf Weiden oder in der Box viel weniger Möglichkeiten, sich die kräftigen Beine zu vertreten. Fehlt die Möglichkeit, sich langsam grasend fortzubewegen, verlangsamt sich die Peristaltik. Der Magen wird träge, Magensäure kann problematisch ansteigen. Fütterung mit Kraftfutter statt Raufutter ist ebenfalls nachteilig für die Verdauung. Denn während Raufutter genussvoll und gründlich eingespeichelt wird, verschwindet Kraftfutter mit wenigen Mahlbewegungen in der Speiseröhre.

Übertragener Stress mit langfristigen Gesundheitsfolgen

Angst empfinden viele Pferde beim Gurten vor dem Ausritt. Ursache kann ein Schmerz im Brustbereich sein. Die Folge ist möglicherweise aggressives Beißen, Schlagen oder Bein heben. Ebenfalls nützt hektisches Verhalten des Menschen nichts, wenn ein Pferd erfolgreich trainiert werden soll. Zusatzfutter für dein Pferd behebt kurzfristige Symptome. Langfristig muss der Mensch psychisch beruhigend einwirken. Dafür bewähren sich Streicheleinheiten zur Schmerzüberwachung, Massagebewegungen (Tellington-Touch) zum Stressabbau oder regelmäßige, gemütliche Ausritte statt ständiges und einseitiges Training.

Eigene Ruhe ausstrahlen und übertragen

Ein Pferd zu halten, ist für viele Menschen ein lange gehegter Lebenstraum. Steht es endlich in der Box, braucht es viel körperliche und seelische Aufmerksamkeit. Denn bei aller Größe und scheinbaren Robustheit ist es ein sensibles Wesen. Pferdehalter mit stressigem Lebenswandel bringen diese hektische Grundeinstellung sofort mit in den Stall. Wer sein Pferd beruhigen möchte, sollte am besten zwischen Arbeitsschluss und Familienalltag selbst Entspannungsübungen machen und erst dann zu seinem Pferd kommen. Ebenfalls sollte stets genügend Zeit für Striegeln, Ausritt und weitere intensive Zuwendung bleiben.

Bevorstehenden Stresssituationen vorbeugen

Pferde vertragen die Einzelhaltung als Herdentier überhaupt nicht. Dennoch bedeutet auch die Eingliederung in eine fremde Herde Stress, den der Mensch durch eigenes gelassenes Handeln reduzieren kann. So weit es das Wetter erlaubt, sind Pferde auf der Weide deutlich gemütlicher als in einem dunklen Stall. Bewährt gegen Dauerstress hat sich zum Beispiel die ganzjährige Offenstallhaltung sowie ein Stehplatz in Unterständen mit abgetrennten Ruhebereichen. Kommt es vor Turnieren, beim Fellwechsel oder durch Herdenprobleme zu Stress, empfiehlt sich ein natürlicher Magenschutz für Pferde als Nahrungsergänzung.

Haltung und eigenen Zeitaufwand umstellen

Wie andere Tiere und Menschen ist jedes Pferd ein eigener Charakter. Von Geburt an ängstliche Pferde zeigen oft bis ins höhere Alter eher zurückhaltende Stresssymptome. Andere Tiere entwickeln wegen der bereits beschriebenen Haltungsfehler Nervosität oder Magenprobleme. Wer sofort bei bislang nicht gezeigten Stresssymptomen handelt, kann die körperlichen Langzeitfolgen verhindern. Treten sie bereits auf, muss sofort für mehr Auslauf, anderes oder Zusatzfutter sowie eine entspannte Weide- und Stallsituation gesorgt werden. Aus Liebe zum Pferd beruhigt viel menschlicher Kontakt deutlich. Wer seinen eigenen Zeitaufwand dafür nicht erhöhen kann, sollte andere Pferdefreunde als zeitweise Vertretung zum Pferd schicken.

Fazit:
Eine häufige Ursache für Verhaltensauffälligkeiten und körperliche Erkrankungen bei Pferden ist Stress. Diesen lässt sich durch artgerechte Haltung, achtsames Training und beruhigende Zuwendung vorbeugen. Bereits vorhandene Stresssymptome lindern Zusatzfutter und mehr Bewegung auf möglichst freier Weidefläche.