Das in Australien lebende Thermometer-Huhn (Leipoa ocellata) ist ein Großfußhuhn, das bei der Fürsorge für seinen Nachwuchs echte architektonische und klimatische Höstleistungen erbringt – denn es baut eine Art Brutschrank in Form eines mehrerer Stockwerke umfassenden Bruthügels.
Beide Partner beteiligen sich an der Gestaltung des Bauwerkes: Fundament ist ein tiefes Loch im Boden, das mit allerlei Pflanzenmaterial gefüllt wird. Dann müssen die werdenden Eltern erst einmal auf Regen warten. Auf die jetzt nasse Laubschicht kommt eine Lage Sand, wodurch das Laub verrottet. Und dabei entsteht Wärme.
Damit diese Wärme in der auf dem Hügel angelegten Eikammer auch bei konstant 33 Grad Celsius (der idealen Bruttemperatur) bleibt, häufen die Hühnen darauf noch Erde zu einem recht großen Hügel auf. Ein sehr ausgeklügeltes System, dem das Thermometer-Huhn seinen deutschen Namen wohl völlig zurecht verdankt.
Literaturempfehlungen:
Text: © Martina Berg Photo-Arts (MBA)