Die bisher vorherrschenden Grau- und Brauntöne in den Wäldern werden jetzt durch grüne Blattspitzen und die ersten Blüten durchbrochen. Die Frühblüher in den Wäldern müssen die Zeit nutzen, bevor die Laubblätter der Bäume ihnen das Licht nehmen. Die zeitige Blütenpracht ist daher nur von kurzer Dauer, denn sobald die Blätter der Bäume wieder für Dämmerlicht sorgen, sind diese Pflanzen bereits wieder verschwunden.

Blütenpracht der Frühblüher

Neben dem Buschwindröschen (Anemone nemorosa) finden wir jetzt die gelbblühenden Blüten von Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), Huflattich (Tussilago farfara) und Hoher Schlüsselblume (Primula elatior). Blaue Farbtupfer setzen Leberblümchen (Anemone hepatica) und Gewöhnliche Kuhschellen (Pulsatilla vulgaris).

Huflattich | Foto: © Martina Berg
Huflattich | Foto: © Martina Berg

Buschwindröschen und Scharbockskraut

Die Buschwindröschen bilden wahre Blütenteppiche, wenn sie in unseren heimischen Laubwäldern zu blühen beginnen. Ihr Name beruht wohl auf der Tatsache, dass die weißen Blütenblätter sehr leicht vom Wind abgerissen werden.

Buschwindröschen | Foto: © Martina Berg
Buschwindröschen | Foto: © Martina Berg

Die Blütenkrone des Scharbockskrauts besteht aus 8 bis 12 gelben, glänzenden Blättern. Es bevorzugt halbschattige bis schattige, feuchte Wiesen und Laubwälder. Früher wurden die sehr Vitamin-C-haltigen Blätter als Heilmittel gegen Skorbut („Scharbock“) gegessen. Die Blätter dürfen aber nur vor der Blüte der Pflanze verwendet werden. Danach entsteht in allen Pflanzenteilen ein brennendes Gift.

Huflattich und Hohe Schlüsselblume

Gelb leuchten auch die korbförmigen Blüten des Huflattichs , die vor den Blättern erscheinen. Die Pflanze dient mehreren gefährdeten Schmetterlingsarten als Futterpflanze, darunter den Raupen des Alpen-Würfeldickkopffalters (Pyrgus cacaliae), der Großen Bodeneule (Rhyacia lucipeta) und der Gelblichen Alpen-Erdeule (Xestia ochreago).

Schlüsselblumen sind in unseren Wäldern nicht mehr so häufig anzutreffen. Gerade die Hohe Schlüsselblume ist selten geworden, da sie in krautreichen Eichen-Hainbuche-Wäldern wächst. Und wo findet man in Deutschland noch solche artenreiche Laubmischwälder?

Schlüsselblumen | Foto: © Martina Berg
Schlüsselblumen | Foto: © Martina Berg

Leberblümchen und Gewöhnliche Kuhschelle

In lichten Eichen- und Buchenwäldern findet man jetzt auch das Leberblümchen. Sie blühen blau bis violett, es gibt aber auch vereinzelt purpurne und weiße Exemplare. Das Leberblümchen ist in Deutschland besonders geschützt. Angucken und fotografieren ist erlaubt, pflücken oder ausgraben verboten.

Die Form der halb geschlossenen Blüte der Kuhschelle ähnelt einem Glöckchen oder eben einer Kuhschelle. Die Verkleinerungsform „Kühchen“ hat zur alternativen Bezeichnung Küchenschelle geführt. In Deutschland kommt die stark gefährdete Blume fast nur noch im Mittelgebirgsraum vor. Auch die Küchenschelle steht bei uns unter Naturschutz.

Krötenwanderung

Das größte Naturereignis im März sind die Massenwanderungen der Erdkröten (Bufo bufo) zu ihren Laichgewässern. Molche, Springfrösche und Grasfrösche sind ebenfalls unterwegs. Diese sogenannten Frühlaicher werden aktiv, sobald das Thermometer in der Nacht deutliche Plusgrade anzeigt. Etwas Regen begünstigt die Wanderlust. Leider führen viele Wanderwege über stark befahrene Straßen. Um die Verluste bei den Tieren zu verringern, gibt es von Jahr zu Jahr mehr Schutzmaßnahmen von Tierschützern und Krötenfreunden.

Foto: © Martina Berg
Erdkröten bei der Wanderung | Foto: © Martina Berg

Rückkehr der Störche

Als besonderes Frühlingszeichen gibt vielerorts die Rückkehr der Weißstörche (Ciconia ciconia) in ihre Brutgebiete. Heute nistet der ursprüngliche Baumbrüter bei uns vielfach auf Dächern und Schornsteinen. Um genügend Nahrung zu finden, benötigt er feuchte Niederungen und Grünland, das landwirtschaftlich nur mäßig genutzt wird. Glücklicherweise haben sich die Bestände dieser wunderschönen Tiere bei uns in den letzten Jahren wieder erholt.

Weißstörche | Foto: © Martina Berg
Weißstörche | Foto: © Martina Berg

Beginn der Brutzeit bei Amseln und anderen Singvögeln

Jetzt erreicht die Singzeit der Amsel (Turdus merula) ihren Höhepunkt. Vor allem in den Abendstunden erklingt jetzt der melodische Gesang dieser Teilzieher. Die bei uns noch recht häufig vorkommenden Singvögel bauen ihr Nest gern in Gebüschen, auf Bäumen und an Gebäuden.

Die Kreuzotter erwacht aus ihrer Winterruhe

Unsere einzige einheimische Giftschlange, die Kreuzotter (Vipera berus) erwacht gegen Ende März aus ihrer Winterruhe, die sie seit Ende September gehalten hat. Sie suchen zum Aufwärmen gern sonnenbeschienene Stellen auf. Auf erwärmten Steinen kann man die Vipern mit dem Zick-Muster jetzt häufig entdecken. Es gibt übrigens auch einfarbige Exemplare: rein schwarze Kreuzottern werden als „Höllenottern“ bezeichnet, kupferfarbene als „Kupferottern“.

Geweihabwurf beim Rothirsch

Mit etwas Glück kann man jetzt das abgeworfene Geweih eines Rothirsches finden. Jedes Jahr zwischen Februar und April werfen die Rothirsch ihr Geweih ab, dass dann bis zum September wieder neu aufgebaut wird. Den Fund müssen Sie dem Forstamt oder dem Inhaber des Jagdreviers melden. Nehmen Sie ein Geweih auf keinen Fall mit – Sie machen sich sonst der Wilderei schuldig.

Rothirsche - hier noch mit Geweihen | Foto: © Martina Berg
Rothirsche – hier noch mit Geweihen | Foto: © Martina Berg

Die ersten Pollen fliegen

Viele Pollenallergiker werden es leidvoll merken: viele Kätzenblüher bilden im März ihre Weidenkätzchen aus und der Wind sorgt für die massenhafte Verteilung der Pollen. Besonders Hasel und Birken sind nicht nur schön anzusehen, sondern führen auch zu den ersten Heuschnupfenanfällen.

Nutzen Sie die schönen Märztage für ausgedehnte Spaziergänge – in der Natur gibt es jetzt viel zu entdecken!

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