Schönheit spielt bei diesen Wahlen nicht wirklich eine Rolle. Ziel der Jahres-Aktionen der verschiedenen Naturschutzorisationen ist es, die Öffentlichkeit auf besonders bedrohte und schützenswerte Tierarten aufmerksam zu machen und so für deren Schutz zu sorgen. Heute möchte ich Ihnen einige der Tiere des Jahres 2014 vorstellen.

Nutztier des Jahres 2014: Das Dülmener Pferd

Das Dülmener Pferd ist eine der ältesten deutschen Pferderassen. Mit einem Bestand von nur noch etwa 400 Tieren zählt es zu den besonders gefährdeten Nutztierrassen. 100 dieser Pferde befinden sich in Privatbesitz, die übrigen 300 leben im Meerfelder Bruch im Münsterland.

 

Foto: Faust (GEH e.V.)
Foto: Faust (GEH e.V.)

Mehr Infos: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)

Wildtier des Jahres 2014: Das Wisent

Die schon fast ausgerotteten Wisente sind mit einer Schulterhöhe von bis zu 2 Metern die größten Landsäugetiere Europs. Die zotteligen Ur-Rinder sind recht sanftmütig. Vergangenes Jahr wurde am Rothaarsteig erstmals eine Herde ausgewildert – mit Erfolg!

Foto: © Martina Berg
Foto: © Martina Berg

Mehr Infos: Schutzgemeinschaft Deutsches Wild

Vogel des Jahres 2014: Der Grünspecht

Zorro der Lüfte: diesen Spitznamen trägt der Grünspecht wegen seiner schwrazen Augenmaske und der roten Kappe. Sein Bestand hat sich in den letzten Jahren von 21.000 (1994)  auf über 42.000 Brutpaare verdoppelt. Dazu trugen einige milde Winter und die Eroberung der Städte als Lebensraum bei.

Foto: NABU / P. Kühn
Foto: NABU / P. Kühn

Mehr Infos: Naturschutzbund Deutschland (NABU)

Lurch des Jahres 2014: Die Gelbbauchunke

Die Gelbbauunke verdankt ihren Namen ihrem knallgelb gefärbten Bauch, den sie bei Gefahr ihren Feinden zeigt. Wer die Warnung mißachtet, bekommt eine Ladung Gift ab, das die Unke über ihre Haut absondert. Für Menschen ist es nicht gefährlich, kann aber die Schleimhäute reizen.

Foto: © DGHT / Benny Trapp
Foto: © DGHT / Benny Trapp

Mehr Infos: Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT)

Fisch des Jahres 2014: Der Stör

Wehre und Wasserkraftanlagen hindern den Stör daran, flussauwärts zu seinen Laichplätzen zu schwimmen. Die Bestände haben daher in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch geschrumpft. Seit 1996 gibt es einige Besatz- und Wiederansiedlungsprogramme, die erste Erfolge zeigen.

Foto: © DAFV / Philipp Freudenberg
Foto: © DAFV / Philipp Freudenberg

Mehr Infos: Deutscher Angelfischerverband (DAFV)

Insekt des Jahres 2014: Die Goldschildfliege

Es gibt auch hübsche Fliegen. So das Männchen der Goldschildfliege, das rote Augen, orangefrabene Flügel und einen goldgelben Rücken hat. Und recht groß ist der schöne Brummer auch noch (jedefalls für eine deutsche Fliege). Die Flügelspannweite beträgt 2 Zentimeter.

Mehr Infos: BFA Entomologie im NABU

Spinne des Jahres 2014: Die Gemeine Baldachinspinne

Für mehr Verständnis für eine faszinierende Tierart bemüht sich die Arachnologische Gesellschaft. Die Gemeine Baldachinspinne steht dafür in diesem Jahr im Rampenlicht der Medienöffentlichkeit. Ihren Namen bekam diese Spinne, weil sie mit einem dachartigen Netz ihre Beute fängt.

Mehr Infos: Arachnologische Gesellschaft

Libelle des Jahres 2014: Die Kleine Moosjungfer

Ihr Name deutet auf ihren bevorzugten Lebensraum hin. Die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) kommt häufig in Mooren vor. Und sie leidet unter der immer noch häufigen Trockenlegung der Feuchtgebiete. Außerdem brauchen ihre Larven fischfreie oder zumindest fischarme Gewässer, um sich zu Libellen entwickeln zu können.

Foto: © Günter J. Loos
Foto: © Günter J. Loos

Mehr Infos: Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO)

Schmetterling des Jahres 2014: Der Wolfsmilchschwärmer

Seit den 1960er Jahren ist die Zahl der Wolfsmilchschwärmer kontinuierlich gesunken. Heute kommt er in vielen Regionen gar nicht mehr vor. Auch hier sind die Verluste an lebensraum für diesen hübschen Falter ausschlaggebend. Die Nahrungspflanze der Raupen ist die Zypressen-Wolfsmilch. Diese braucht nährstoffarme, trockene, warme Standorte. Durch den nahezu flächendeckenden Einsatz von Düngemitteln gibt es solche Böden bei uns in Deutschland aber leider immer weniger.

Mehr Infos: BUND NRW Naturschutzstiftung

Höhlentier des Jahres 2014: Die Höhlen-Wasserassel

Die Höhlenwasserassel (Proasellus cavaticus) gehört zur Klasse der Krebstiere (Crustacea). Wie viele „echte“ Höhlentiere ist sie blind und unpigmentiert. Die Tatsache, dass die Höhlenwasserassel außerhalb des unterirdischen Lebensraumes nicht überleben kann führte dazu, dass diese Art zum
„Höhlentier 2014“ gewählt wurde.

Foto: Klaus Bogon, Kassel (www.bogon-naturfoto.de)
Foto: Klaus Bogon, Kassel (www.bogon-naturfoto.de)

Mehr Infos: Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.

Was halten Sie von dieser Form von Öffentlichkeitsarbeit für bedrohte Tiere unserer Heimat? Bringt die etwas? Oder ist sie überflüssig?

Buch-Tipps: