Wenn Ihnen eines dieser Tiere über den Weg läuft, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Denn einem alten Aberglauben nach bringen sie Glück. Warum das so ist? Wenn Sie weiterlesen, erfahren Sie es!
Gepunkteter Glücksbringer: Der Marienkäfer
Seinen Namen verdankt der Marienkäfer der Heiligen Jungfrau Maria. Er soll ein Geschenk Marias gewesen sein. Andere Quellen nennen als Namenspatin Maria Magdalena. Sein englischer Name „Ladybird“, d.h. „Frauenkäfer“ zeugt von diesem Glauben. Auch in Schweden glaubt man an die göttliche Herkunft des kleinen Käfers. Hier heißt er „Marias Schlüsselmagd“. Und man sagt, seine Punkte symbolisieren die sieben Tugenden Marias.
Der Siebenpunkt gilt als kraftvoller Glücksbringer. Schon seit Urzeiten wird die 7 als mytische und heilige Zahl verehrt. Kein Wunder also, dass man einem Tier, das sieben Punkte auf seinen Flügeln trägt, ganz besondere Kräfte zutraut.
So wird dem kleinen roten Käfer mit den schwarzen Punkten nachgesagt, das er Kinder beschützt und Kranke heilt, wenn er diesen zufliegt. Landet ein Marienkäfer auf einem ledigen Mann, so wird er bald heiraten. Will eine unverheiratet Frau wissen, wann ihre Hochzeit stattfindet, dann sollte sie sich einen Marienkäfer auf den Zeigefinger setzen. Und dann langsam die Sekunden bis zum Abflug des Käfers zählen. Jede Sekunde steht für ein Jahr, dass sie noch warten muß.
Für Gartenbesitzer bringt der Marienkäfer sogar zählbares Glück: jeder der kleinen Schädlingsbekämpfer vertilgt immerhin 40 bis 50 Blattläuse täglich. Auch Marienkäfer-Larven haben Blattläuse zu Fressen gern. Jede Larve verputzt während ihrer Entwicklung zum ausgeachsenen Käfer immerhin etwa 400 Blattläuse.
Wer Schwein hat, dem geht es gut!
Als bekannteste Symbole Fortunas tummeln sich Schweine nicht nur im Stall und auf der Weide sondern auch auf Glückwunschkarten. Wegen ihrer Fruchtbarkeit und Kraft stehen die Borstenviecher seit alters her für Wohlstand und Reichtum.
Die Redensart „Schwein gehabt“ für eigentlich unverdientes Glück stammt vermutlich aus dem Mittelalter und war eher spöttisch gemeint. Damals gab es bei Wettkämpfen als Preis für den Letztplatzierten häufig ein Schwein. Eigentlich gar nicht so schlecht: zwar hatte der Scheine-Gewinner oft Hohn und Spott zu ertragen. Das recht anspruchslose Schwein war aber schon nach rund sechs Monaten schlachtreif und mit dem Fleisch konnte man manches hungrige Maul stopfen.
Kinderbringer und Mäusejäger: der Weißstorch
Früher hieften viele Bauern ein Wagenrad auf das Dach ihres Hauses. Es war eine Nisthilfe, eine Einladung für den Weißstorch, hier sein Nest zubauen. Denn der Storch ist einer unserer wirksamsten Glücksbringer.
Schließlich sorgt er als Klapperstorch für reichen Kindersegen und eine glückliche Geburt. Außerdem macht er sich auf den umliegenden Feldern als Mäusejäger nützlich. Und Mäuse braucht er reichlich, um seine Nachkommen aufzuziehen.
Leider sorgen unsere Landwirte durch chemische Schädlingsbekämpfungsmittel für eine starke Dezimierung der Feldmauspopulationen. Frösche sind eine weitere Nahrung des schönen Vogels. Auch die haben wir immer mehr verdrängt. So ist es gekommen, dass man heute schon von Glück sprechen kann, wenn man einem Storch in freier Wildbahn begegnet.
Übrigens war es in vielen Dörfern lange Zeit Brauch, im Frühjahr nach den zurückkehrenden Störchen Ausschau zu halten. Oft hatte der Türmer die Aufgabe, die ersten anfliegenden Störche mit einem besonderen Hornsignal anzukündigen.
Eine wie ich finde sehr schöne Sitte – auch ich würde für einen Storch, der auf meinem Dach nistet, gerne Fanfaren ertönen lassen!
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