Kaum ein Tier hat die menschliche Fantasie so beflügelt, wie den Elefanten, unser größtes lebendes Landtier. Dies liegt vermutlich einerseits an seiner schieren Größe und anderseits an seinem Sozialverhalten innerhalb einer Herde.
Viele Geschichten erzählen von den „grauen Riesen“ und zahlreiche „geflügelte Worte“ rund um Elefanten gibt es. Einige dieser Redewendungen und Legenden werde ich heute einmal auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersuchen.
Dick wie eine Elefantenhaut
Die Haut eines Elefanten ist tatsächlich mit zwei bis 4 Zentimetern nicht gerade dünn. Diese Tatsache wird aber gern mit Unempfindlichkeit gleichgesetzt und das ist schlicht falsch. Tatsächlich ist Elefantenhaut extrem tastempfindlich und gegen die lästigen Insekten badet es gern in Sand und im Schlamm. Würde er die Stiche nicht spüren, wären diese Schlammpackungen überflüssig.
Elefanten vergessen nie
Ein Märchen ist das angeblich so fabelhafte Gedächtnis der garuen Riesen. Angeblich vergißt ein Elefant ja beispielsweise ein ihm geschehenes Unrecht sein Leben lang nicht. Heute ist erwiesen, dass Elefanten zwar alles speichern, was für ihr Überleben wichtig ist wie Gerüche und Geräusche. Aber darin sind sie nicht besser oder schlechter als andere Tiere.
Ein Elefant hat Angst vor Mäusen
Elefanten sind nicht besonders mutig und beäugen alles Fremde erst einmal aus respektvoller Entfernung. Selbst eine Elefantenherde zieht sich zurück, wenn sie einem unbekannten Lebewesen begegnet. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um einen kleinen Hund oder eine Kuh handelt. Sobald der Elefant aber erkannt hat, wie harmlos eine Maus ist, dann wird er sie einfach ignorieren oder sogar platt treten, wenn sie ihm nicht schnell genug aus dem Weg geht.
Elefanten werden uralt
Freilebende Elefanten sterben meist bevor sie 50 Jhare alt sind. Sie werden also gar nicht so alt, wie häufig behauptet wird. In Gefangenschaft können sie allerdings um einiges älter werden. Den bisherigen Altersrekord hält ein Elefant, der im Zoo von Taipeh (Taiwan) lebte. Er starb 2003 im Alter von 86 Jahren.
Elefanten ziehen sich zum Sterben auf Elefantenfriedhöfe zurück
Dieses Gerücht fußt wohl auf den Funden größerer Ansammlungen von Elefantenknochen. Heute werden diese Knochen aber als Überreste von Unfällen (eine Herde geriet in Morast und verendete dort) oder von Elefantentreibjagden durch teirische oder menschliche Jäger. Die „letzte Reise“ eines alten Elefanten zur Grabstätte seiner Ahnen ist jedenfalls bis heute noch nicht beobachtet worden.
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