Halsbänder können der Hundegesundheit schaden
Nicht nur sommerliche Temperaturen bringen Hunde zum Hecheln. Oft sieht man den besten Freund des Menschen auch keuchend in der Leine hängen, beispielsweise wenn es ihm nicht schnell genug geht. Viele Tierfreunde fragen sich, was für ihren Liebling besser ist: Halsband oder Brustgeschirr?
PETA Deutschland e.V. empfiehlt allen Hundehaltern für ihren Vierbeiner ausschließlich gut sitzende Geschirre zu benutzen, die heute in allen erdenklichen Farben, Designs und Materialien angeboten werden.
Hunde sind oft agil, neugierig und aktiv und ziehen dann auch gerne mal an der Leine – vielleicht, weil gerade der beste Hundekumpel auftaucht, weil sie sich vor einem Auto oder einem Fahrradfahrer erschrecken, oder weil der menschliche Begleiter nicht lange genug an der Schnüffelecke stehen bleiben möchte. In diesen Fällen kann ein Halsband schnell zum Gesundheitsrisiko werden.
Lisa Wittmann von der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. erklärt, warum das so ist, und gibt Tipps, wie Hundehalter die richtige und sichere Ausrüstung für ihren Schützling finden.
„Jeder Zug am Hals belastet Halswirbelsäule, Luftröhre und Kehlkopf. Das kann ernsthafte Schäden für das Tier nach sich ziehen“, so Lisa Wittman Fachreferentin bei PETA Deutschland e.V. „Ein Brustgeschirr schont den Hals und verteilt die Zugkraft auf die Schulterpartien und den Brustkorb. Dazu muss es jedoch perfekt angepasst werden.“
Wann Halsbänder zur Gesundheitsgefahr werden können:
- Zieht der Hund dauerhaft am Halsband, wird die Luftröhre gewürgt und schlimmstenfalls der Kehlkopf verletzt. Die Halsmuskulatur baut automatisch Spannung auf, um dagegenzuhalten, was zu Verspannungen und Kopfschmerzen führen kann.
- Rennt der Hund in die lange Leine oder erfährt er einen Ruck – ob unbeabsichtigt, etwa beim Joggen, oder gar beabsichtigt, wie es bei veralteten Erziehungsmethoden üblich war –, werden die Halswirbel einer extremen Belastung ausgesetzt. Die Folgen können für den Hund sehr schmerzhaft sein und oft über Jahre hinweg Schwierigkeiten bereiten.
- Ängstliche oder schreckhafte Hunde etwa könnten im Straßenverkehr einen Satz nach hinten machen, sich so aus dem Halsband winden und damit sich selbst und andere gefährden.
Folgende Punkte sind bei der Auswahl des perfekten Geschirrs zu beachten:
- Das Material sollte leicht und weich, am besten aus Nylon, sein. Das Geschirr sollte über eine Polsterung verfügen, die Verschlüsse müssen stabil und abgerundet sein.
- Der Rückensteg muss fest vernäht sein, da er sonst beim Laufen leicht verrutscht. Der Bauchsteg dagegen sollte in der Länge verstellbar sein, damit er individuell an den Hund angepasst werden kann.
- Die Gurte dürfen nirgends einschneiden oder scheuern. Der hintere Seitengurt sollte einige Zentimeter hinter dem Vorderbein des Hundes sitzen, nicht direkt in der Falte. Der Sitz sollte nicht zu locker sein, damit der Vierbeiner sich nicht aus dem Geschirr winden kann. Den besten Tragekomfort bieten in der Regel Maßanfertigungen.
- Manche Geschirre lassen sich über den Kopf anziehen und unter dem Bauch schließen. Das ist für Hunde bisweilen angenehmer, als beim Anziehen mit einer Pfote einzusteigen.
- Hundehalter sollten ihren Hund gut beobachten und herausfinden, ob ihm das Anlegen oder Tragen des Geschirrs unangenehm ist. Es könnte falsch sitzen oder an Stellen aufliegen, die dem Hund wehtun.
- Viele Hundefreunde schwören auf das sogenannte Norweger-Geschirr. Richtig angepasst sitzt es noch sicherer als andere Geschirre und bewirkt überdies eine angenehmere Zugkraftverteilung. Die praktische Schlaufe am Rücken erlaubt einen sicheren Griff, auch wenn es mal schnell gehen muss.
Weitere Informationen:
PETA.de/Hundegeschirr
Kontakt:
Sylvie Bunz, 49 (0)711 860 591 528, SylvieB@peta.de