Bereits bei der Gründung des Nationalparks Hainich im Jahre 1997 entstand die Idee, den Besuchern einen Weg durch die Baumkronen zu ermöglichen. Es dauerte dann aber noch acht Jahre, bevor am 26. August 2005 der erste Baumkronenpfad eines europäischen Nationalparks offiziell eröffnet werden konnte.
Chronik des Baumkronenpfades Hainich
Bis zu diesem Zeitpunkt waren viele Entscheidungen, Untersuchungen, Planungen und Genehmigungen erforderlich:
- 1998 werden erste Studien für einen Baumkronenpfad erarbeitet.
- 2003 entstand ein Marketingkonzept.
- 2004 fiel in der Mitte des Jahres die Entscheidung, den Planungsauftrag zu vergeben.
- 2004 erfolgte die Untersuchung des Baugrundes und die Baugenehmigung wurde erteilt.
- 2004 im Herbst sorgten Erdfälle für zusätzlich erforderliche Sicherungsmaßnahmen.
- 2004 erfolgt am 4. September an der Thiemsburg der erste Spatenstich für den Baumkronenpfad.
- 2005 wird der Rohbau im April an die Stadt Langensalza übergeben.
- 2005 offizielle Eröffnung des Baumkronenpfades am 26. August.
- 2008 Ende des Jahres wird das Nationalparkzentrum an der Thiemsburg eröffnet.
- 2009 findet die feierliche Einweihung der Pfaderweiterung statt.
Nationalparkzentrum an der Thiemsburg
Das Nationalparkzentrum an der Thiemsburg befindet sich in Thüringen im Städtedreieck Eisenach, Bad Langensalza und Mühlhausen. Es befindet sich zwischen den Orten Craula und Zimmern. Wenn Sie mit dem Auto anreisen und ein Navigationsgerät nutzen, dann sollten Sie den Ort Zimmern eingeben und dann der Ausschilderung folgen. Das Forsthaus Thiemsburg verfügt leider über keine exakte Adresse. Weitere Anfahrtshinweise finden Sie auf der Homepage des Nationalparks Hainich.
In unmittelbarer Nähe der Thiemsburg befindet sich ein großer Parkplatz, der allerdings an Wochenenden bei schönem Wetter schnell belegt ist. Und auch während der Schulferien sollte man früh am Morgen kommen, um hier noch einen Platz zu bekommen. Die Parkgebühren sind sehr moderat: pro Tag kostet der Stellplatz für einen PKW einen Euro.
Vom Parkplatz aus ist man zu Fuß in etwa fünf Minuten am Nationalparkzentrum. Hier befindet sich neben der Ticketkasse für den Baumkronenpfad eine sehenswerte Ausstellung, die man auf keinen Fall auslassen sollte. Und auch ein Souvenirshop befindet sich hier.
Öffnungszeiten des Baumkronenpfads Hainich
Geöffnet ist das Nationalparkzentrum und der Baumkronenpfad ganzjährig ab 10 Uhr. Geschlossen wird von April bis Oktober um 19 Uhr und von November bis März um 16 Uhr. Letzter Einlaß ist jeweils eine Stunde vor Schließung. Aber eine Stunde ist viel zu kurz, um die Baumkronenpfad richtig genießen zu können!
Aus Sicherheitsgründen kann es zu wetterbedingten Schließungen des Pfades kommen. Sturm, Glätte und extremer Regen können die Ursachen sein. Wenn das Wetter unbeständig ist und man einen längere Anreise hat, sollte man sich gerade in den Wintermonaten vorher telefonisch unter 03603/892464 informieren, ob der Baumkronenpfad auch begehbar ist.
Der Baumkronenpfad – auch für Menschen mit Höhenangst
Vom Nationalparkzentrum aus führt der Weg vorbei an einem Teich und dem dicksten Baum des Nationalparks, einer etwa 300 Jahre alten Eiche. Nach etwa zehn Minuten erreicht man dann den 44 Meter hohen Baumturm. Hier befindet sich der Eingang zur Wendeltreppe, die sich außen am Turm hochwindet. Der Einstieg zum Pfad befindet sich in zehn Metern Höhe und ist auch für Menschen mit Höhenangst gut zu bewältigen. Für Gehbehinderte und ganz Ängstliche gibt es aber auch einen Fahrstuhl, der bis auf etwa 20 Metern endet. Die Turmspitze ist mit dem Fahrstuhl allerdings nicht zu erreichen.
Der eigentliche Pfad ist zwei Meter breit und besteht aus massiven Holzbohlen, die keinen Durchblick nach unten zulassen. Auch Schwingungen und Bewegungen der Bohlen und des Steges sind nur sehr moderat wahrnehmbar. Selbst extrem Höhenängstliche vergessen so schnell, in welcher Höhe sich der Pfad durch die Bäume windet.
Ruhezonen mit zahlreichen Informationen
Der Pfad startet in einer Höhe von zehn Metern und windet sich kaum merklich auf seiner Gesamtlänge von circa 530 Metern bis auf 24 Meter Höhe. An den Geländern befinden sich zahlreiche Informationstafeln, die direkt am Objekt interessante Fakten über die Bäume und die Tierwelt vermitteln. Verteilt über den gesamten Pfad befinden sich sieben Ruhezonen, in denen man rasten kann und viel Wissenswertes über Tiere und Pflanzen erfahren kann. Diese Zonen sind sehr interessant und liebevoll gestaltet: So wacht über der Fledermauszone natürlich eine hölzerne Riesenfledermaus und am Eingang zur Wildkatzen-Information eine überdimensionale Katze.
Erlebnisplattformen und Abenteuerabschnitte
Für Kinder und abenteuerlustige Erwachsene gibt es Erlebnisplattformen mit allerlei Mitmachrätseln und Mutproben: Ein Netztunnel in einer Höhe von 19 Metern und eine Dschungelbrücke bieten Unerschrockenen die Möglichkeit, den üblichen Bohlenpfad zu verlassen und die Höhe hautnah zu spüren. Nichts für Leute mit Höhenangst aber für die meisten Kinder ein Riesenspaß.
Die Aussichtskanzel des Baumturms erreicht man wieder über einen außen liegende Wendeltreppe. Die Stufen der Treppe sind aus Lochblech gestaltet – eine echte Mutprobe für alle Höhenängstlichen. Man kann diesen Aufstieg auch auslassen, verpasst dann aber eine interessante Ausstellung in der Aussichtskanzel und einen faszinierenden Ausblick über den Hainich und das Thüringer Becken.
Der Baumkronenpfad Hainich – Abenteuer, Wissen und Naturerlebnis
Der Baumkronenpfad Hainich bietet zu jeder Jahreszeit ungewöhnliche Ausblicke in eine der vielfältigsten Lebensräume unserer Erde: die Regionen der Baumwipfel. Dazu bieten Nationalparkranger Führungen und besondere Events auf dem Pfad an. Eine Übersicht der geplanten Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Betreibers.
Quellen und weiterführende Informationen:
- Homepage des Nationalparks Hainich
- Diverse Faltblätter über den Baumkronenpfad
- Wanderführer mit Radtouren. Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich *
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