Die Hauskatze zählt zu den beliebtesten Haustieren weltweit. In nahezu allen Regionen bereichert sie das Leben vieler Menschen mit ihren individuellen Eigenschaften. Trotz der Tatsache, dass es über den gesamten Globus verteil eine Vielzahl an Rassen und Mischlingen gibt, sind einige Gewohnheiten nahezu jedem Besitzer bekannt. Kuriose Gewohnheiten verblüffen bis heute und bringen uns täglich zum Schmunzeln. Vier davon hier im Überblick.
1. Die Türsteher: Barrieren kommen nicht gut an
Verkratzte Türen und Türrahmen sind für viele Katzenhalter ein unschönes Übel, dass sich im Alltag nur schwer vermeiden lässt. Das Problem ist, dass Katzen geschlossene Türen oft überhaupt nicht leiden können. Manche haben aus der Abscheu gegen Barrieren die Fähigkeit entwickelt, Türen selbstständig zu öffnen. Andere Stubentiger machen ihrem Frust anderweitig Luft und beschädigen die ungeliebte Tür oder bringen die Zweibeiner durch lautstarkes Miauen dazu diese bereitwillig zu öffnen.
Was im Haus meist kein Problem ist, weil die Katze darin in der Regel gut zu hören ist, kann bei der Haustür zur teuren Angelegenheit avancieren: Kommen Freigänger von ihrer täglichen Tour zurück, stehen sie besonders in der kalten Jahreszeit oft über einen längeren Zeitraum vor geschlossener Tür. Sei es, weil Besitzer gerade die Hausarbeit erledigen und beispielsweise beim Staubsaugen das Miauen ihres Vierbeiners nicht hören, oder weil die Haustür derartig gut isoliert ist sowie keine transparenten Elemente aufweist, dass die Katze einfach nicht wahrgenommen wird.
Wird es den Vierbeinern zu bunt, fangen sie an die Haustür mit ihren scharfen Krallen zu verunstalten und je länger sie dafür Zeit haben, desto teurer wird die Sache. Um Katzenbesitzern diese Angelegenheit zu erleichtern, gibt es inzwischen praktische Helfer. Das im Onlineshop für Haustierbedarf McZoo präsentierte Kitty Phone Meldesystem der Marke Karlie verhindert, dass Katzen stundenlang vor geschlossener Tür warten müssen und währenddessen Schäden anrichten können. Sobald Katzen in Reichweite der Wohnung und somit in den Empfängerbereich des Gerätes kommen, wird der Halter durch ein akustisches Signal über die Anwesenheit des Haustiers informiert und kann es sofort hereinlassen. Ermöglicht wird dies durch die Empfängerstation, die im Innenraum platziert wird und ein Halsband, das als Sender das Eintreffen der Katze meldet. Dank derartigem Zubehör müssen Besitzer zudem nicht ständig zur Tür laufen und überprüfen, ob ihr Schützling schon da ist. Das System gibt Bescheid, wenn es soweit ist.
Will man dem Problem des Ein- und Auslasses von Katzen vollständig entgehen, bleibt nur eines: Katzen keinen Freigang gewähren. Welche Vorteile Wohnungskatzen gegenüber Freigängern genießen und welche Nachteile damit einhergehen, haben wir in einem Ratgeber zusammengefasst.
2. Die Napfverweigerer: Wasser trinken neu interpretiert
Für viele Katzen scheint das Trinken von Wasser eine unterhaltsame Angelegenheit zu sein. Während einige Samtpfoten es lieben die feuchte Badewanne auszuschlecken oder den tropfenden Wasserhahn zur Flüssigkeitsaufnahme zu nutzen, planschen andere Vertreter am liebsten im Wassernapf, der von liebevollen Menschen täglich sauber gehalten wird. Einige Haustiger interessiert diese Sorgfalt reichlich wenig. Stattdessen verschmähen sie die von der Menschheit erwünschte Art des Trinkens aus dem Napf und verteilen das kühle Nass lieber auf dem Boden, um es dann von dort aufzunehmen. Steht jedoch ein Glas in Reichweite, das sich ein Mensch mit Wasser gefüllt hat, scheint es sich hierbei um ein Gefäß mit magischer Anziehungskraft zu handeln. Daraus trinken dann sogar die kritischsten Katzen Wasser.
Kurios ist außerdem die Art, wie die Tiere Wasser beim Trinken aufnehmen. Sobald ihre Zungenspitze die Wasseroberfläche berührt, verwandelt sich die Zunge in eine Art Trinkröhrchen. Anschließend zieht die Katze ihre als Röhrchen geformte Zunge zurück ins Maul, um das Wasser in ihren Körper zu transportieren. Dieser Vorgang wird rund viermal pro Sekunde wiederholt und ist für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar. Erst in Zeitlupe lässt sich die Verformung der Zunge deutlich erkennen.
3. Spielsachen verschmäht, Verpackungen vergöttert
Wenn Milchkartons plötzlich umherschleichen oder Papiertüten Beine bekommen, sollte man sich fragen, ob das Verschwinden der Vierbeiner mit dem mysteriösen Umfunktionieren von Verpackungsmaterial zu tun haben könnte. Wie ein Großteil der Halter längst erfahren hat, freuen sich Katzen oft über nichts mehr, als einen Karton. Einigen wird auch dieses Schauspiel mehr als bekannt vorkommen: Der Mensch kauft seiner Hauskatze ein Spielzeug, das er zuvor durch sorgfältige Recherche ausgewählt hat.
Zuhause angekommen, scheint das Tier jedoch mehr Spaß an der Verpackung zu haben. Kartons, raschelnde Tüten und Papierabfälle sind für Katzen meist viel interessanter, als aufwändig gefertigte Spielsachen aus Kunststoffen. Die Vierbeiner lieben es sich in Kartons zu verstecken, Klopapier abzuwickeln oder den Papierabfall nach brauchbarem Zubehör zu durchstöbern. Eines ist auf jeden Fall sicher: Abenteuerlustige Katzen finden überall etwas, um sich zu beschäftigen und ihre Halter mit interessanten Faxen zu beeindrucken. Warum Kartons von Katzen so heißgeliebt werden und was sie damit alles anstellen, verdeutlicht das folgende Amateurvideo:
Es konnte übrigens nachgewiesen werden, dass Kartons und Kisten den Stresspegel bei Katzen mindern und ihr Wohlbefinden steigern. Das Haustierportal „einfach tierisch“ macht neben Studienergebnissen zum Thema auf eine weitere Ursache für die große Kartonliebe aufmerksam: „Die Wohlfühltemperatur der meisten Katzen liegt ungefähr zwischen 30 und 36 Grad Celsius und damit deutlich über der Temperatur in unseren Wohnungen.“ Kleine Kartons, in die sich Katzen hineinquetschen müssen, isolieren und spenden den Tieren somit zusätzlich Wärme, wodurch sie sich in dem Verpackungsmaterial überaus wohlfühlen.
4. Passt der Kopf durch, ist die Katze weg!
Da Katzen kein Schlüsselbein haben, gelangen sie durch scheinbar viel zu kleine Öffnungen. Sobald ein Loch im Zaun oder ein anderweitiger Zwischenraum die gleiche Größe hat, wie der Kopf der Katze, gelangt ihr gesamter Körper hindurch. Diese Tatsache hat schon vielen Katzenhaltern Kopfzerbrechen beschert, haben sie sich doch gefragt, wie ihr Haustier diesmal wieder verschwinden konnte. Ihr Körperbau verleiht Stubentigern eine außergewöhnliche Gelenkigkeit, die beim Sichern von Wohnungen und Gärten nicht unterschätzt werden darf.
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