Schon wieder ein Bericht über meine abendlichen Spaziergänge? Hatten wir doch schon hier und hier. Aber keine Angst, auch mein heutiger Artikel beleuchtet einen weiteren natürlichen Aspekt: ich zeige Euch mal das „Kleinvieh“, das am Weges- und Waldesrand so im Gestrüpp, auf Brennnesseln und auf den Grashalmen sitzt.
Oft sind die Käfer, Fliegen, Heuschrecken und Wanzen nur schwer zu entdecken. Aber wer sich die Zeit nimmt und einmal länger vor einen Strauch oder in das Gras hockt, der wird nach einiger Zeit faszinierende Insekten entdecken und sich wundern, was da so alles kreucht und fleucht.
Doch nun kommt mit auf meinen Spaziergang und entdeckt die Insektenwelt des nordlippischen Berglandes. Fangen wir gleich mit den kleinsten Tieren an, den Blattläusen. Am Waldrand sind die Kohldisteln (Cirsium oleraceum) schon recht hoch gewachsen. Teilweise sind die Stängel schwarz gefärbt und wenn man genau hinschaut, dann erkennt man die Ursache für diese Färbung: unzählige Blattläuse, genauer gesagt Schwarze Bohnenläuse (Aphis fabae).
Und wo so viel leckere „Beute“ wuselt, sind auch die ärgsten Fessfeinde nicht weit. Im Fall der Blattläuse sind dies vor allem alle Arten von Marienkäfern (Coccinellidae) :
Nicht nur die erwachsenen Marienkäfer sondern auch deren Larven ernähren sich am liebsten von Blattläusen. Marienkäferlarven sind größer als die endgültigen Käfer und meist stachlig oder warzig, oft länglich und gefleckt. Hier mal ein Beispiel:
Neben den hübschen gepunkteten Glücksbringern gibt es viele weitere Käfer zu entdecken. Die folgenden Fotos zeigen eine kleine Auswahl, die ich an verschiedenen Abenden auf meinen Naturexkursionen fotografiert habe. Zunächst der schwarzblau glänzende Waldmistkäfer (Anoplotrupes stercorosus), der besonders in Buchenwäldern zu Hause ist.
Ein ganz ähnlich gefärbter Käfer ist – wie sein Name ja auch bereits verrät – der Blauviolette Waldlaufkäfer (Carabus problematicus) . Mit einer Körperlänge von 20 bis 30 Millimetern gehört er zu den großen Käfern Europas. Er ist häufig an Waldrändern zu beobachten.
Bleiben wir bei den eher schlicht in schwarz gekleideten Krabbeltiere. Der kleine Erlenblattkäfer (Agelastica alni) balanciert hier auf einer Blattspitze. Obwohl nur etwa 6 Millimeter groß, kann er bei massenhaftem Aiftreten Erlen komlett entlauben.
Gemeinsames Merkmal aller Bockkäfer-Arten sind die extrem langen Fühler, die oft länger sind als der Körper der Tiere. Sie leben oft sehr versteckt und sind recht scheu. Drei Exemplare konnte ich aber doch mit meiner Kamera „einfangen“: den Kleinen Schmalbock (Stenurella melanura), den Gefleckten Schmalbock (Rutpela maculata) und den Distelbock (Agapanthia villosoviridescens).
Zum Schluß der Abteilung „Käfer“ noch ein paar recht häufig vorkommende Arten. Soldatenkäfer (Cantharis rustica), Blattkäfer und Rüsselkäfer sitzen oft auf Brennnesseln oder Disteln.
Ich merke gerade, dass dieser Artikel lang genug ist. Morgen oder übermorgen gibt es den zweiten Teil. Dann zeige ich Euch Wanzen, Zikaden und Heuschrecken. Natürlich gibt es auch noch Schmetterlingsfotos. Ist es nicht wirklich erstaunlich, was man so alles entdecken kann, wenn man mal genauer hinschaut?
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