Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überreaktion auf körperfremde Substanzen. Häufig sind pflanzliche, tierische oder chemische Stoffe die Auslöser. Das Immunsystem vermutet in ihnen einen vermeintlichen Feind, den es zu bekämpfen gilt. Nicht nur Menschen sind von Allergien betroffen. Auch Hunde leiden vermehrt an derartigen Unverträglichkeiten. Zunächst leichte Reaktionen verstärken sich bei erneutem Kontakt mit dem Allergen und können sich bei den Vierbeinern in Juckreiz, Haarausfall und Entzündungen äußern. Nach aktuellen Schätzungen ist davon auszugehen, dass beinahe jeder fünfte Hund an einer Allergie leidet.
Welche Allergien kommen bei Hunden besonders häufig vor?
Allergien gegen Futtermittel sind auf tierische und pflanzliche Proteine oder Proteinverbindungen zurückzuführen. Auch Kohlenhydrate kommen als mögliche Ursache in Betracht. Als Hauptauslöser gelten Rind- und Hühnerfleisch sowie Getreide, Milch und Eier.
Als eine der häufigsten Allergieformen tritt bei Hunden eine Überempfindlichkeit gegen Flöhe auf. Die Blutsauger sondern Speichel ab, auf den der Hund mit einer juckenden Hautentzündung reagiert.
Bei einer Umweltallergie (Atopatie) reagieren die Hunde auf Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben mit entzündlichen Hauterkrankungen. Häufiger Auslöser für die Antikörperbildung, die meist im zweiten oder dritten Lebensjahr ihren Anfang nimmt, ist der saisonale Pollenflug.
Unterschiedlichste Stoffe können beim Hund Kontaktallergien hervorrufen. Als häufige Allergieauslöser gelten Putz- und Körperpflegemittel, Hundespielzeuge aus Gummi, aber auch Metalle, wie zum Beispiel ein Hundenapf aus Edelstahl.
Ursachen der Allergie mittels Test zweifelsfrei ermitteln
Herrscht Unklarheit über die Ursachen der Allergie, kann ein Allergietest beim Hund Licht ins Dunkel bringen. Hier kommen zwei unterschiedliche Verfahren in Betracht. Beim Hauttest (Inkrakutantest) wird ein Teil der Brust des Hundes rasiert. Die als Allergieauslöser in Verdacht stehenden Stoffe spritzt der Tierarzt anschließend unter die Haut. Nach wenigen Minuten zeigt sich, ob der Hund auf die Substanzen allergisch reagiert. Entsteht eine deutliche Schwellung, ist der Allergieauslöser wahrscheinlich ermittelt.
Bei bereits stark gereizter Haut kann kein Inkrakutantest vorgenommen werden. Dann kommt der Blutallergietest zum Einsatz. Dem Hund wird eine Blutprobe entnommen. Bei der Analyse werden die zu möglichen Allergenen gehörenden Antikörper identifiziert.
Mögliche Therapieformen bei diagnostizierter Allergie
Die wirkungsvollste Allergie-Gegenmaßnahme besteht darin, den Auslöser konsequent zu meiden. Vom einer Heilung kann jedoch nicht ausgegangen werden. Die Linderung der Beschwerden, verbunden mit einer Kontrolle des Krankheitsbildes, ist das Ziel.
Bei einer Futtermittelallergie hilft nur eine Nahrungsumstellung. So wird der Hund mit einer Fleischsorte ernährt, mit der er nie zuvor in Kontakt gekommen ist. Hierfür eignen sich beispielsweise Straußen- oder Kängurufleisch. Nach zwei bis drei Wochen sollten die Beschwerden abgeklungen sein. Der Handel hält spezielle Diätmahlzeiten vor, die ebenfalls zum Erfolg führen können.
Die Behandlung einer Flohspeichelallergie besteht in einer konsequenten Flohbekämpfung. Nicht nur der Hund, auch die gesamte Wohnung muss regelmäßig gründlich gereinigt werden. Hier sollten neben dem Staubsauger auch antiparasitäre Sprays zum Einsatz kommen.
Reagiert der Hund überempfindlich auf Pollen, kann eine Hyposensibilisierung helfen. Hierbei werden Allergene in minimalen Dosen unter die Haut gespritzt. Die Therapie muss in Abständen ein Leben lang wiederholt werden, damit es zu keinem Rückfall kommt.
Bei Allergie-Verdachtsfällen den Tierarzt konsultieren
Treten beim Hund Symptome auf, die auf eine Allergie hinweisen könnten, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Er nimmt die erforderlichen Untersuchungen vor, entscheidet, ob ein Allergietest sinnvoll ist und leitet effektive Therapiemaßnahmen ein.