Die Hydra, ein Süßwasserpolyp, ist ein Beispiel dafür, daß man für die Fortpflanzung nicht unbedingt Männer braucht: bei günstigen Umweltbedingungen planzt sie sich durch Knospung fort. Sie bildet seitliche „Ableger“ (Knospen), die sich zu kleinen Hydren entwickeln und sich dann vom Elterntier ablösen. Die Ablösung erfolgt, sobald bei dem Nachwuchs die Tentakeln voll ausgebildet sind. Bis dahin sind die Tiere über ihre Bauchräume miteinander verbunden und vom Muttertier gefangene Beute wird gerecht verteilt.

Diese Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung geht zwar schnell und einfach (schließlich muß nicht erst ein Partner gesucht werden), hat aber den Nachteil, daß es sich bei den Hydren-Kindern um Klone handelt, die alle negativen Eigenschaften des Elterntieres haben. Eine Weiterentwicklung der Art findet also nicht statt.

Um dieses Manko auszugleichen, vermehren sich Hydren unter schlechteren Umweltbedingungen geschlechtlich: sie bilden dann Eier und Samenzellen aus.

Hydren sind noch aus einem anderen Grund bemerkenswerte Tiere: sie sind quasi unsterblich. Durch eine enorme Regenerationsfähigkeit erneuert sich eine Hydra alle 5 Tage komplett. Einzigartig im Tierreich ist, daß sie sogar Nervenzellen ersetzen kann. Eine Hydra, die durch ein Sieb gepresst wurde und dadurch quasi ein ihre Zellen zerlegt wurde, kann sich wieder zu einem kompletten, lebensfähigen Tier zusammenfügen!

Man darf dabei aber nicht vergessen, daß es sich bei diesen Polypen um äußerst primitive Lebewesen mit einem sehr einfachen Nervensystem handelt. Je nach Art werden Hydren bis zu 3 cm groß. Trotzdem ist die Hydra ein beliebtes Forschungsobjekt der Naturwissenschaftler – Biologen und Mediziner erhoffen sich Erkenntnisse, die auch uns Menschen nützlich sein können.

Aber ist Unsterblichkeit überhaupt erstrebenswert???

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Unsterbliche Hydra

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