Alles über die Wirbellosen und ihre Haltung

Zwerggarnelen sind faszinierende Wirbellose. Sie gehören mit mehr als 3.000 verschiedenen Arten zur Unterordnung der Caridinea, der garnelenartigen Langschwanzkrebse. Im Aquarium werden meisten die Gattungen Neocaridina und Caridina gepflegt. Diese stammen aus dem Indopazifik und aus Südostasien. Doch auch in Europa, Afrika und Amerika kommen sie vor. Zwerggarnelen sind vollkommen harmlos. Sie sind weder giftig, noch sind ihre Scheren gefährlich. Ihre kleinen Scheren können lediglich ihr Futter zupfen. Die winzigen Garnelen werden nur ein paar Zentimeter groß. Doch sie sind ein wahrer Hingucker! Sie gibt es in vielen verschiedenen Farben. Ob unifarben oder blau gestreift, Zwerggarnelen haben ein vielfältiges Erscheinungsbild. Diese Eigenschaften machen Zwerggarnelen zu beliebten Aquarienbewohnern. Doch was macht eine gute Haltung der kleinen Wirbellosen aus?

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Die richtige Aquariengröße

Zwerggarnelen stellen keine besonderen Ansprüche an ihre Haltung. Sie sind pflegeleichte Aquarienbewohner, die auch Anfängern viel Freude bereiten. Wer die Grundzüge der Aquaristik kennt und sich ein wenig über die quirligen Garnelen schlau gemacht hat, kommt gut mit den Wirbellosen zurecht.
Für eine artgerechte Haltung der Winzlinge brauchst du zunächst das passende Aquarium. In einem Becken ab 20 Liter fühlen sich die Zwerggarnelen wohl. Bei dieser Aquariengröße ist es einfacher die Wasserwerte stabil zu halten. Auch wenn die Tiere klein sind, sollte die Anzahl der Garnelen an das Volumen des Aquariums angepasst werden. In ein 20-Liter-Becken können 10 bis 20 Zwerggarnelen einziehen.

Welche Einrichtung brauchen die Winzlinge?

Als erstes brauchst du einen guten Bodengrund für die Zwerggarnelen. Hier eignen sich feine Untergründe sehr gut. Diese sollten nicht zu durchlässig sein. Denn die Garnelen suchen ihre Nahrung auf dem Boden. Wenn er fein und undurchlässig ist, können die Zwerge die Nahrung besser finden. Der Bodengrund darf nicht scharfkantig sein, um Verletzungen vorzubeugen. Mit einem dunklen Boden kommen die Farben der Zwerggarnelen besonders intensiv hervor.
Zur Einrichtung eines Garnelenaquariums gehören auch Pflanzen. Sie sollten feinfiedrig sein und bieten eine artgerechte Unterbringung. Du kannst auch Javamoos und Mooskugeln verwenden. Die Zwerge grasen die Moose gerne nach Nahrung ab. Mit dem Javamoos kann die Rückwand des Beckens begrünt werden. Du kannst auch Schwimmpflanzen wie etwa Riccia einsetzen. Diese dienen als Versteckmöglichkeit für die Wirbellosen.
Die Pflanzen im Aquarium müssen nicht durch dich gedüngt werden. Dafür reichen die Futterreste und der Kot der Garnelen. Ein zusätzlicher Dünger würde den Zwerggarnelen nur schaden.

Passender Filter für die Kleinen

Das Zwerggarnelenaquarium muss wie seine großen Verwandten gefiltert werden. Die Standardfilter sind jedoch zu gefährlich für die Garnelen, da der Sog sie anziehen würde. Die kostengünstige Variante ist, dass der offene Filtereinlass mittels Gewebeteil einer Feinstrumpfhose überzogen wird. Die professionelle Variante ist der Hamburger Mattenfilter mit Luftheber. Er arbeitet biologisch. Neben dem Filter sollte das Wasser regelmäßig gewechselt werden, um gute Wasserwerte zu erzielen.

Wasserwerte für die Zwerggarnelen

Zwar sind die zierlichen Wirbellosen pflegeleicht, doch das Wasser muss die richtigen Werte aufweisen. Daher sollte das Leitungswasser vor Benutzung getestet werden. Ist es vielleicht schwermetallbelastet? Das wäre fatal für die Knirpse. Schwermetalle wie Kupfer sind tödlich für Zwerggarnelen. Andere Metalle in hohen Konzentrationen ebenso. Ist dein Leitungswasser unbelastet, kannst du es bedenkenlos verwenden.
Die Zwerggarnelen unterteilen sich in Weich- und Hartwasserarten. Zu den Weichwassergarnelen zählt die Gruppe Caridina und die Neocaridina bevorzugen hartes Wasser. Damit alle Wasserparameter stimmen, benötigt das eingerichtete Aquarium eine 4- bis 6-wöchige Einlaufphase.

Die Zwerggarnelen ziehen ein

Es ist so weit: Die Zwerggarnelen können einziehen. Doch du solltest die Neuankömmlinge nicht einfach in das neue Aquarium setzen. Denn die Wasserwerte vom alten Becken und dem neuen zu Hause weichen voneinander ab. Das wäre ein Schock für deine Schützlinge. Vielmehr solltest du etwas Wasser aus deinem Becken in das Transportbehältnis schütten. Es sollte eine langsame Eingewöhnung sein, um die Zwerge nicht zu verstören. Schütte keinesfalls das Wasser aus dem Transportbehälter in dein Aquarium. Damit könntest du dein Becken mit Keimen verunreinigen.

Wasserwechsel und die Temperatur

Damit deine Zwerggarnelen gesund bleiben, sollte das Wasser regelmäßig gewechselt werden. Ansonsten entstehen zu hohe Nitratwerte, die die Knirpse krank machen. Bei zu hohen Nitratwerten kommt es zu Problemen bei der Häutung und sogar zu verkrüppelten Gliedmaßen.
Um diese Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen, solltest du eine garnelenfreundliche Filterung zum Nitratabbau einsetzen und auf einen ausreichenden Pflanzenwuchs achten. Denn Pflanzen benötigen Nitrate für ihr Wachstum. Daher ziehen sie sich den Stoff aus dem Wasser und halten somit die Wasserwerte stabil. Trotzdem sollte das Wasser wöchentlich gewechselt werden. Hierbei werden 25 bis 50 Prozent des alten Wassers gegen Frischwasser ausgetauscht.
Bei diesem Wechsel muss auf die Temperatur des Frischwassers geachtet werden. Das Wechselwasser sollte eine ähnliche Temperatur wie das vorhandene Beckenwasser haben. Zu kaltes Wasser führt nämlich zu Schockhäutungen. Dadurch können tragende Weibchen ihre Eier verlieren. Das Wasser im Garnelenbecken sollte zwischen 18 und 26 °C liegen. Oftmals reicht die Zimmertemperatur aus, um die nötige Wassertemperatur zu erreichen. Im Sommer musst du darauf achten, dass sich die kleinen Becken nicht aufheizen. Denn 26°C ist die Maximaltemperatur. Wärmer darf das Wasser nicht werden.

Futter für die Knirpse

Zwerggarnelen können aufgrund ihrer Größe nur kleine Mengen Futter aufnehmen. Füttere daher kleine Mengen, die direkt von den Winzlingen verputzt werden. Damit verunreinigst du nicht den Aquarienboden. Für die Zwerggarnelen gibt es Tabs, Naturprodukte, Pulver, Granulate und Premium Tabs. Nutze besser hochwertige Sorten. Diese sind zum einen gut für die Zwerggarnelen und zum anderen belasten sie das Wasser nicht so stark wie preiswerte Produkte.
Zusätzlich zur täglichen Fütterung sollten im Aquarium permanent Naturprodukte vorhanden sein, die die kleinen Garnelen dauerhaft knabbern können. Hierfür eignen sich Wallnussbaumblätter, Seemandelbaumrinde, Seemandelbaumblätter, Eichenblätter und andere Produkte. Sie sind eine verfügbare Nahrungsquelle neben der eigentlichen Fütterung und sind durch ihre Huminstoffe positiv für die Wasserwerte.