Schön sind sie ja, die kleinen knallroten Käferchen, die sich jetzt im Garten auf Maiglöckchen, Kaiserkronen, Türkenbund, Salomonssiegel und Lilien tummeln. Gärtner sehen die etwa 6 bis 8 Millimeter großen Lilienhähnchen (Lilioceris lilii) allerdings gar nicht gerne. Sie können innerhalb kürzester Zeit aus einer prachtvollen Lilie ein kahles Pflanzengerippe machen.
Woher das Lilienhähnchen seinen Namen hat, ist leicht zu erklären: der „Vorname“ Lilien deutet auf die bevorzugte Futterpflanze des Käfers hin. Aber wieso „Hähnchen“? Ganz einfach: der Käfer kräht wie ein Gockel, wenn er sich bedroht fühlt. Zwar ist sein Kikeriki sehr leise. Wenn es in der Umgebung recht still ist und Sie mit dem Ohr nah herangehen, dann ist der Warnruf aber deutlich zu hören.
Schon im April, unmittelbar nach der Paarung, beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Sie legen bis in den Herbst hinein etwa 300 Eier. Überwinternde Individuen legen im nächsten Frühjahr nochmals 150 Eier bevor sie sterben.
Sowohl ausgeachsene Käfer als auch die Larven fressen Laub- und Blütenblätter von Liliengewächsen. Die Käfer sind sehr empfindlich gegen Störungen. Daher ist es auch recht schwierig, die feuerroten Insekten von den Blättern abzusammeln. Sobald sie sich gestört fühlen, lassen sie sich blitzschnell zu Boden fallen und sind für den Gärtner erstmal außer Reichweite.
Die Larven lassen sich mittels eines starken Wasserstrahls recht einfach von den Pflanzen gespült werden. Damit ist auch ihr Ende eigeläutet. Einmal von den Gewächsen entfernte Käferlarven können nicht wieder zurück und sterben schnell.
Der Lilienhähnchen-Nachwuchs schützt sich auf eine ganz besondere Methode vor Fressfeinden und zu starker Sonneneinstrahlung: die Larven umgeben sich mit einem Kotmantel. Der Kot stammt aus der Afteröffnung, die nicht am Hinterleib sitzt, sondern auf dem Rücken der Larve liegt. Die wachsende Larve paßt ihren schützenden Mantel ihrer jeweiligen Größe an, bis sie sich zur Verpuppung in die Erde verkriecht. Dabei wird der Kotmantel abgestreift.
Die Puppe hüllt sich in einen Kokon aus schaumigem Sekret ein und überwintert im Boden. Auch erwachsene Käfer überwintern teilweise. Meist sind dies Tiere der zweiten oder dritten Generation eines Jahres.
Ich mag die kleinen Käferchen, die so wunderschönen feuerrote Farbflecken auf den grünen Blätter bilden. Und bisher hatte ich in meinem Garten immer nur recht wenige Exemplare, die an der einen oder anderen Kaiserkrone nur wenige Blätter verzehrt haben. Das „Vergnügen“ lasse ich ihnen und freue mich an den Krabbeltieren.
Wie ist es bei Ihnen? Bekämpfen Sie die Lilienhähnchen in Ihrem Garten?
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