Der Labrador hat ein sehr freundliches Wesen. Wenn man seinen Charakter mit drei Adjektiven beschreiben müsste, wären das folgende: gutmütig, verspielt und bewegungsfreudig. Wie es scheint, kann der Hund aber auch sehr ungeduldig sein, wenn es darum geht, seinen täglichen Rundgang durch den Park anzutreten – zumindest wenn es um Eclipse geht, eine Labradordame aus Seattle, die sich selber Gassi führt.
Die Geschichte mag auf den ersten Blick nicht sehr kurios wirken, weil man schon des Öfteren von Hunden gehört hat, die ihre Runden um den Blog ohne Herrchen antreten. Aber können sie auch alleine mit dem Bus in den Park fahren? Denn genau das macht Eclipse jeden Tag: Die Labrador-Hündin hatte eines Tages keine Lust mehr, auf ihr Herrchen zu warten, das vor dem Gassigehen noch eine Zigarette rauchen wollte. Also machte sie sich alleine auf zur nahegelegenen Bushaltestelle, stieg einfach in den Bus ein und nach genau drei Stationen wieder aus – dann nämlich hielt der Bus vor ihrem Lieblingspark.
Jeff Young, der Besitzer von Eclipse, fuhr seiner Hündin schließlich hinterher und brachte sie nach dem Spaziergang wieder nach Hause. Was er anfangs noch für einen Zufall hielt, entpuppte sich sehr schnell als Absicht – denn sein Labrador fuhr von diesem Tag an nun ständig alleine mit dem Bus. Die Hundedame sucht sich meistens einen Platz am Fenster und lässt sich während der Fahrt von den Gästen streicheln. Die sind so begeistert von der selbstständigen Hündin, dass inzwischen sogar die Busfahrer nichts mehr sagen und den Labrador kostenlos mitnehmen. Eclipse darf also offiziell schwarzfahren und ist mittlerweile eine richtige Berühmtheit in Seattle.
Doch wie kann es eigentlich sein, dass sich ein Labrador merkt, an welcher Haltestelle er aussteigen muss? Laut Stanley Coren, einem Psychologen der University of British Columbia in Vancouver, übertreffe das Denkvermögen von Hunden bei Weitem das, was man ihnen eigentlich zutraue. Er behauptet, dass die Tiere nicht nur zählen können, sondern auch Strategien entwickeln, um an ihre Belohnung zu kommen – im Fall von Eclipse wäre das dann wohl der Park und die Strategie der Bus. Und dass sie bis drei zählen kann, beweist sie jeden Tag aufs Neue!
Trotzdem möchten wir anderen Hundehaltern davon abraten, einen Selbstversuch zu starten. Wer seinem Labrador jedoch andere Kunststücke beibringen will, der kann das natürlich gerne tun. Die Tiere lieben es, spielerisch herausgefordert zu werden – solange es eine Belohnung gibt. Deshalb sollte man auch immer ein paar Leckerlis und Spielzeug dabei haben, wenn man einen Labrador trainieren will. Mit dem entsprechenden Tierfutter und Tierbedarf, über den DAS FUTTERHAUS ausgiebig berichtet, kann der Hund vielleicht auch in Zukunft ein paar tolle Tricks wie Eclipse lernen.