Gähnender Luchs

Der Eurasische Luchs oder Nordluchs (Lynx lynx) ist die größte Raubkatze in Europa. In Deutschland kommen sie (wieder) in den Alpen, dem Fichtelgebirge, Harz, Spessart und dem Bayerischen Wald vor. Auch in der Schweiz, in Österreich, Frankreich, Nord- und Osteuropa sowie in Teilen Asiens leben die scheuen Katzen.

Fauchender Luchs – Foto: © Martina Berg (Bogensport Deutschland)

Warum waren Luchse aus Europa nahezu verschwunden?

Vor etwa 100 Jahren gab es in ganz Europa fast keine Luchse mehr. Sie wurden seit dem späten Mittelalter intensiv gejagt, vor allen wegen ihres Pelzes. Noch immer gelten sie als vom Aussterben bedroht. Mittlerweile gibt es allerdings auch in deutschen Gebirggegenden und Wäldern wieder Luchse. Naturschützer schätzen, dass es derzeit bei uns etwa 150 Luchse in freier Wildbahn gibt.

Größe und Gewicht des Luchses

Ein ausgewachsener männlicher Luchs wird bis zu 120 cm lang und 70 Zentimeter hoch. Er kann bis zu 25 Kilogramm schwer werden. Weibchen sind in der Regel kleiner und leichter als Männchen.

Eurasischer Luchs im Winterwald – Foto: © Martina Berg (Bogensport Deutschland)

Nahrung des Luchses

Der Luchs ernährt sich als Raubtier ausschließlich von tierischer Nahrung. Hauptsächlich ernährt er sich von Mäusen, Fröschen, Hasen, Füchsen, Wildschweinen, Rehen und Hirschen.

Haben Luchse längere Hinterbeine?

Tatsächlich sind die hinteren Beine des Kuches ca. 10 Zentimeter länger als seine Vorderbeine. Dadurch können Sie weiter springen und auch schneller beschleunigen. Luchse können bis zu 70 Stundenkilometer schnell rennen. Breite, dick behaarte Pfoten sorgen dafür, dass sie ohne einzusinken über tiefen Schnee laufen können.

Haben die „Pinsel“ an den Ohren eines Luches einen Nutzen?

An den Ohrspitzen haben die Luchse circa 5 Zentimeter lange Haarbüschel, die sogenannten „Pinsel“ Sie funktionieren wie Richtantennen und helfen den Luchsen dabei, die Richtung von Geräuschen festzustellen. Auch der dichte Backenbart dient dem besseren Hören: er wirkt quasi wie ein Schalltrichter, der auch ganz leise Geräusche auffangen kann. Ein Luchs kann so aus einer Entfernung von etwa 50 Metern das Rascheln einer Maus wahrnehmen.

Gähnender Luchs – hier sieht man sehr schön die Pinsel an den Ohren – Foto: © Martina Berg (Bogensport Deutschland)

Wie gut kann ein Luchs sehen?

Trotz dieses extrem guten Hörvermögens können Luchse außerdem sehr gut sehen. Ihre Augen kommen mit sechsmal weniger Licht aus als menschliche Augen. Sie können also besonders in der Dämemrung und Nachts noch ausreichend sehen. Das ist auch wichtig, denn Luchse jagen vor allem in der Dämmerung und nachts.

Durstiger Luchs an einer Wasserstelle – Foto: © Martina Berg (Bogensport Deutschland)

Luchse sind Einzelgänger

Männchen und Weibchen kommen nur zusammen, um für Nachwuchs zu sorgen. Die Mutter kümmert sich nach der Geburt allein um dei kleinen Luchsekinder, die blind auf die Welt kommen. Bis zu fünf Monate lang werden Jungluchse gesäugt. Aber sie beginnen im Alter von gerade mal vier Wochen bereits damit, an den Beutetieren ihrer Mutter mitzufressen. Die ersten eigenständigen Jagdversuche machen sie wenn sie sechs Monate alt sind. Ein weiteres halbes Jahr später suchen sich die junden Luchse ihr eigenes Revier.

Luchse sind überaus faszinierende Jäger, die es verdient haben, geschützt zu werden. Zu Sicht bekommen selbst Jäger die Tiere in ihren angestammten Revieren so gut wie nie. Sie sind überaus scheu und perfekt getarnt.

Ausführliche Infomationen über Luchse in Bayern:
http://www.luchsprojekt.de/

Text & Fotos: © Martina Berg (Bogensport Deutschland)