Granatapfel oder Goji-Beeren gehören dazu, aber auch Chiasamen und Flohsamen: Superfood. Doch wie „super“ sind eigentlich die kleinen Körner, die unter dem Namen Chia inzwischen in vielen Supermärkten erhältlich sind. In Mittelamerika schwört man zumindest seit Jahrtausenden auf deren pflanzliche Kraft, Zeit also sich diese Chiasamen einmal genauer anzusehen.
Was sind Chiasamen?
Zur Gattung der Salbeipflanzen gehörend, war dieses Pseudogetreide aus Mexiko vor ca. 5.000 Jahren zunächst eine wichtige Nahrungsquelle für die Azteken und Mayas, die dessen sattmachende Eigenschaft sehr zu schätzen wussten. Im 15. Jahrhundert brachten die Spanier die Chiasamen schließlich mit nach Europa, doch es dauerte lange bis sie wieder als gesundes Lebensmittel wiederentdeckt wurden.
Was steckt in Chiasamen?
Pro 100 Gramm enthalten sie über 16 Gramm Eiweiß und haben damit einen hohen Proteingehalt. Zudem weisen sie die wichtige ungesättigte Fettsäure alpha-Linolensäure auf, denn Chia-Samen bestehen zu ca. 30 Prozent aus Fett. Normalerweise kann man diese wichtigen Fettsäuren nur über Fisch aufnehmen, wodurch Chia für Veganer zur interessanten Alternative wird, denn 7 Gramm decken bereits den Tagesbedarf an diesen essentiellen Omega-3-Fettsäuren. In Chiasamen stecken zudem wichtige Nährstoffe wie Magnesium, Kupfer, Zink, Calcium und Eisen. Auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit sind Chiasamen praktisch, denn sie enthalten kein Gluten.
Wie wirken Chiasamen?
Den Körnerchen wird eine gute Wirkung auf das Immunsystem nachgesagt, denn sie sind reicht an den so genannten Antioxidantien, die die menschlichen Zellen vor den schädlichen freien Radikalen schützen. Zudem sollen sie hormonregulierende sowie muskelheilende Wirkung aufweisen. Durch ihre sättigende Wirkung können sie zudem beim Abnehmen helfen, denn ähnlich wie Leinsamen quellen sie im Magen auf und sorgen so für weniger Hunger beziehungsweise liefern eine lang anhaltende Energie. Da Chiasamen gerne für Süßspeisen hergenommen werden, sind sie zudem ein guter Ersatz für Weißmehl sowie Zucker und regen damit die Darmfunktion gut an, so dass auch der Stoffwechsel von Chiasamen profitiert.
Wie dosiert man Chiasamen?
Die festgelegte Höchstdosis für Chiasamen liegt hierzulande bei 15 Gramm und diese geringe Menge reicht auch aus, wenn man die Samen in den täglichen Speiseplan mit aufnehmen will. In den USA hat man hingegen die Dosierung auf 48 Gramm festgesetzt, da das Superfood in Europa jedoch noch nicht so lange auf dem Markt ist und man mögliche Nebenwirkungen wie Allergien erst erforschen möchte, liegt die Höchstdosierung hier niedriger.
Wie isst man Chiasamen?
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Chiasamen im Essen zu verwenden und natürlich inzwischen auch jede Menge leckere Rezepte: Sehr beliebt sind Chiasamen zum Beispiel in Smoothies. Hierbei werden gesunde Früchte wie Pflaumen, Erdbeeren, Kirschen und Orangen püriert, die Samen hinzugegeben und fertig ist der gesunde Drink. Äußerst wohlschmeckend ist aber auch ein Chia-Pudding: Dazu benötigen Sie lediglich Kokosmilch, Honig, ein wenig Wasser und natürlich Chiasamen zum Vermengen. Nach zwei Stunden im Kühlschrank den fertigen Pudding herausnehmen, mit Walnüssen oder Obst wie Erdbeeren verfeinern und genießen. Wer es würziger mag, kann mit Chiasamen auch eine originelle Salsa zaubern und dieser traditionellen Soße einen neuen Pfiff geben. Überhaupt können diese kleinen Körner eine große Auswirkung auf ihren Ernährungsalltag haben – Ausprobieren lohnt sich also!
Fazit:
Die Kraft der Pflanzen wie die alten Maya oder Azteken zu nutzen, ist auch in unserer heutigen modernen Welt nicht schwer – dank solcher Lebensmittel wie Chiasamen. Und „Chia“ bedeutet im Übrigen nichts anderes als Kraft!