In der Klasse der Weichtiere (Mollusca) oder Mollusken (laeinisch molluscus = „weich“) gibt es so faszinierende Tiere wie Kopffüßler, Schnecken und Muscheln. Die jeweils Größten dieser Tierarten stelle ich Ihnen in diesem Artikel vor.



Das größte lebende Weichtier ist der Atlantische Riesenkalmar

Der Atlantische Riesenkalmar (Architeuthis dux) ist das größte lebende Weichtier. Es gibt einen Bericht über ein 2 Tonnen schweres Tier, das am 2. November 1878 in der Thimble Tickle Bay in Neufundland (Kanada) strandete. Angeblich war der Körper dieses Tintenfisches 6,1 m lang und seine Fangarme maßen 10,6 m. Heute werden diese Angaben bezweifelt, vermutlich wurden bei der Messung die Fangarme und auch der Körper stark in die Länge gezogen. Wissenschaftlich belegt sind Riesenkalmare mit einer Gesamtlänge von etwas über 13 m.

Foto: © Anion - Fotolia.com
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Der größte Krake ist der Pazifische Riesenkrake

Der größte Krake ist der Pazifische Riesenkrake (Enteroctopus dofleini), der in den Küstengewässern des nordwestlichen Pazifiks beheimatet ist. Ein erwachsenes Durchschnittstier wiegt etwa 25 bis 40 kg und die Spannweite seiner Arme beträgt circa 2,5 m. 1957 wurde vor der Westkanadischen Küste das beisherige Rekordexemplar entdeckt: der Krake wog sagenhafte 272 kg und hatte eine Spannweite von 9,6 m.



Die größte Muschel ist die Riesenmuschel

Unter den noch lebenden Muschelarten ist die Große oder Schuppige Riesenmuschel (Tridacna gigas), die sich auf den Korallenriffen des Indischen Ozeans tummelt, die Größte. 1956 wurde ein 115 cm langes und 333 kg schweres Tier vor der japanischen Insel Ishigaki gefangen. Dieses Exemplar wurde erst im August 1984 erstmals wissenschaftlich untersucht. Zu Lebzeiten wog es etwas über 340 kg, die Weichteile wogen etwa 9 bis 10 kg. Heute sind Tiere von 130 bis 140 cm Größe und bis zu 400 kg Gewicht dokumentiert.

Die Riesenmuscheln werden auch häufig als „Mördermuscheln“ bezeichnet. Angeblich schnappen die Tiere nach unvorsichtigen Tauchern und halten diese in der Tiefe fest. Tatsächlich ist aber die Schließbewegung der Muschelschale dafür eigentlich viel zu langsam. Es gibt aber einen Bericht aus den 1930er Jahren über einen idonesischen Perlentaucher, der mit einer eingeklemmten Hand in einer Riesenmuschel tot aufgefunden wurde. Er hielt eine große Perle in seiner Hand, die scheinbar aus dieser circa 160 kg schweren Muschel stammte. Seinen Versuch, diese Perle zu entnehmen, bezahlte er mit dem Leben.

Riesenmuschel
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Die größte Miesmuschel

Die bisher größte bekannte Miesmuschel (Mytilus), von mittelhochdeutsch mies für „Moos“, haben spanische Fischer im April 1960 südlich von Malaga an Land gezogen. Sie war 60 cm lang und wog 1,5 kg. Die auch Pfahlmuscheln genannten Weichtiere erreichen durchschnittlich nur eine Größe von etwa 5 bis 10 cm!

Die größte Schnecke ist die Große Rüsselschnecke

Die Große Rüsselschnecke (Syrinx aruanus) ist an den nördlichen Küsten Australiens, an der Südküste Neuguineas und um rund die Molukken heimisch. Das Gehäuse dieser Meeresschnecke kann über 90 cm lang werden. Sie ist damit die größte lebende Schneckenart unseres schönen Planeten.

Die größte Landschnecke ist die Echte Achatschnecke

Unter den Landlungenschnecken bringen die Afrikanischen Riesenschnecken (Achatinidae) die mit Abstand größten Exemplare hervor. Die auch Achatschnecken genannten Tiere bringen es auf durchschnittlich bis zu 20 cm Gehäuselänge. Christopher Hudson aus Hove in Großbritannien hielt eine ganz besonders große Echte Achatschnecke namens „Gee Geronimo“ als Haustier. Sie stammte aus Sierra Leone (Westafrika) und wurde im Dezember 1978 offiziell vermessen. Das Tier brachte bei einer Körperlänge von 39,3 cm und einer Gehäuselänge von 27,3 cm genau 900 g Gewicht auf die Waage.

Foto: © Werner Fellner - Fotolia.com
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Ich bin übrigens seit kurzer Zeit selber „Schneckenhalterin“. In meinem Terrarium tummeln sich aber eher kleinere Exemplare der Arten „Gartenbänderschnecke“ und „Hainbänderschnecke“. Beide Arten erreichen meist einen Gehäusedurchmesser von etwa 25 mm. Über mein Schneckentarrarium werde ich hier demnächst einen ausführlichen Artikel veröffentlichen.