Wissenschaftler nahmen lange Zeit an, dass sich Fledermäuse bei ihren nächtlichen Beuteflügen ausschließlich auf ihr Ultraschall-Ortungssystem verlassen. Heute wissen wir, dass diese Annahme falsch ist.
Der us-amerikanische Zoologe Donald Griffins verklebte einigen Fledermäusen die Augen und verstopfte ihnen auch noch die Ohren, damit sie die Reflektionen ihrer Schallsignale nicht mehr hören konnten.
Im Labor wurden lange Streifen aus Stoff als Flughindernisse für die Fledermäuse aufgehängt. Ihrer Sinne beraubt, stießen die Fledermäuse natürlich dagegen. Jetzt entfernte man die Augenabdeckungen, ließ aber die Ohren verstopft. Und entgegen aller bisherigen Vermutungen umsegelten die Tiere die Streifen auch ohne Schallwellenreflektion ohne Probleme.
Damit war der Beweis erbracht, dass sich Fledermäuse auch mit ihren Augen orientieren und nicht ausschließlich mittels Schallortung. Beide Wahrnehmungsarten – die visuelle und die Schallortung – ergänzen sich. Wenn die Entfernung eines Hindernisses oder einer Beute für die Ultraschallortung zu groß ist, dann erfolgt die Ortung mit den Augen.
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